Genießerpfade: Harmersbacher Vesperweg

 

GenießerpfadeDer Premiumweg und Schwarzwälder Genießerpfad „Harmersbacher Vesperweg“ nimmt den Wanderer mit auf ein Zusammenspiel aus Genuss- und Wanderfreuden. Der 15 km lange Wanderweg mit Start- und Ziel bei der Tourist-Info in der Reichs­talhalle in Oberharmersberg führt über die Sternwarte, Langenberg, Kreuzsattel zur Hark. Von dort geht es über das Köpfle (Riersbach) auf dem Reichstalpfad zurück zum Ausgangspunkt. Die Wandertour bietet immer wieder tolle Aussichten in verschiedene Schwarzwaldtäler. An markanten Plätzen haben Stefan Lehmann und Bernd Huber zusammen mit den Bauhofmitarbeitern große Elemente installiert, zum Beispiel eine fast 30 m lange Sitzbank, eine Hollywood-Schaukel oder das „Schmusehiesli“. Der Wanderweg ist meist befestigt und kann zu allen Jahreszeiten (ohne Schnee und Eis) gut gelaufen werden. Außerdem kann in der Vesperstube Harkhof oder in der Vesperstube Langenberg ein typisches Schwarzwälder Bauernvesper verspeist werden. 

Oberharmersbach liegt im mittleren Schwarzwald im Tal des Harmersbachs, der bei Biberach in die Kinzig mündet. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Harmersbach in 280 Meter Höhe bis zum Gipfel des Brandenkopfs in 945 Meter über NHN, die Dorfmitte liegt auf etwa 300 Meter über NHN. Fast drei Viertel der Fläche ist bewaldet. Der Ort liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Traditionell lebten die Oberharmersbacher von der Land- und Forstwirtschaft, die auch heute noch eine Rolle spielen. Die Holzverarbeitung ist zu einer Industrie geworden. Strukturell bestimmend ist heute allerdings der Tourismus.

Die Pfarrkirche St. Gallus wurde 1839 aus einheimischem Buntsandstein im neuromanischen Stil erbaut. Sie zählt zu den größten Kirchen im Erzbistum Freiburg. Oberharmersbach gehörte früher zum Landkreis Wolfach. Mit dessen Auflösung 1973 kam der Ort zum neuen Ortenaukreis. Die Gemeinde ist auch heute noch römisch-katholisch geprägt, obwohl das Umland stärker von der Reformation geprägt wurde.

Die Vesperstube im Harkhof wurde zum 1. Mai 1973 von Wilhelm und Elisabeth Hug (Eltern von Erwin Hug) eröffnet. Der Hof datiert von 1749 und ist auch heute noch ein reiner Familienbetrieb. Im Jahre 2001 wurde der Harkhof umgebaut. Der Harkhof liegt 700m hoch in einer für den Schwarzwald typischen Landschaft. Von hier bietet sich eine herrliche Fernsicht in das 25 km entfernte Rheintal. Besonders geeignet ist der Hof als Rast- und Übernachtungsstätte für Wanderer und Mountainbiker. Direkt am Hof führt u.a. der Westweg vorbei.

Wegstrecke:
Oberharmersbach - Tourist-Information - Reichstalpfad - Danises Hofladen - Bank mit Vesperbrett und Mostkrug - Brunnenhisli - 30 Meter langen Baumstamm - Sternwarte - Bilderrahmen - Schmusehisli - Beim Grabenjörgle - Kreuzsattelhütte - Mittlerer Weg - Harkhof - drei große hölzerne Stühle - Hollywoodschaukel - Eiwaag - Pavillon auf dem „Köpfle“ - Riersbach - Bahnhof Oberharmersbach-Riersbach - Oberharmersbach - Reichtstalhalle

Schwarzwald Mitte/Nord: Großer Hansjakobweg Etappe 3

 

HansjakobwegzeichenDie dritte Etappe des Großen Hansjakobweges verläuft von Oberharmersbach nach Zell am Harmersbach und ist 14 km lang. Die Streckenwanderung startet am Rathaus in Oberharmersbach und endet am Storchenturm in Zell am Harmersbach. Mein Auto habe ich am Bahnhof in Zell am Harmersbach abgestellt und bin mit der Dt. Bahn nach Oberharmersbach gefahren. Die Highlights dieser Tour sind die wunderschönen Wanderwege, die viele Obstbaumwiesen, die typischen Schwarzwaldorte Oberharmersbach und Zell am Harmersbach und die vielen Tafeln mit historischen Schwarzwaldgeschichten am Wegrand. Zu Beginn der Wanderung bieten sich schöne Aussichten ins Harmersbacher Tal – dem Tal der Reichsvögte. Am Täschenwasen ist mit 640 m der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Kurz vor Ende der Wanderung kann eine Radiumquelle zum Durstlöschen genutzt werden, die 1928 entdeckt wurde und als heilsames Wasser empfohlen wird.

Die heilende Wirkung der Radiumquelle wird wie folgt beschrieben:
„Wenn dir die Hex im Kreuze sitzt, die Beine steif wie Balken, wenn du mal recht vergesslich bist, die Adern woll’n verkalken, dann geh zum Zeller Radiumquell, saug ein die Brunnengeister, wenn’s nicht zu spät, kommt Heilung schnell, der Hexe wirst du Meister.“

Auf der Tafel „Über dem Nordrachertal“ mit Blick auf die Ruine Geroldseck wird folgende traurige Geschichte erzählt:

An diesem Tafel-Standort weilte oft die unglückselige Magdalena, die Tochter des Vogts auf Mühlstein, zunächst in Freuden später im tiefen Schmerz um ihr verlorenes Liebesglück. Heinrich Hansjakob hat diese wahre Geschicht im Roman „Vogt auf Mühlstein“ aufgeschrieben. Das Thema des Romans: Die schöne Tochter des Vogtes von Mühlstein, Maria Anna Magdalena Muser, hatte ihr Herz dem aufrechten Hans Öhler von Nordrach, dem Ölerjoken, geschenkt. Als der reiche 28 Jahre ältere Witwer Hermesbur Ulrich Faißt von Lindach beim Vogt um ihre Hand anhielt, wurde sie gegen ihren Willen und mit Gewalt von ihrem Vater in die Ehe gezwungen. Von Gram gebeugt, starb sie bereits zwei Monate nach der Hochzeit. Der Vogt sagte am Abend zu seinen Kindern:
„Wenn ich hundert Kinder hätt, ich würde keines mehr zum Heiraten zwingen. Heiratet, wen ihr wollt, ihr Buben (er hatte noch vier Söhne), ob reich oder arm, wenn´s nur euer  freie Wille ist. Mir geht es mein Leben nach, was ich am Maidli gesündigt habe.“

Wegstrecke:
Oberharmersbach - Rathaus - Lokschuppen - Limrain - Schafloch - Hermersberg - Hermersberghütte - Holzbrunnen - Täschenwasen - Herrmes - Fautzenwald - Haldeneck - Mühlstein - Uf de Weid - Wolfsdobel - Heugraben - Heugrabeneck - Landersberg - Steinenbach - Radiumbrunnenweg - Radiumquelle - Rebberg - Zell am Harmersbach - Storchenturm