Neckarland: Felsengartentour bei Besigheim

 

Besigheim WappenVon Besigheim geht es auf dem Württembergischen Weinwanderweg zu einem kleinen Wanderpfad durch die Besigheimer bzw. Hessigheimer Felsengärten. Die Rundwanderung startet und endet am Bahnhof in Besigheim. Die Highlights der 18 km langen Rundwanderung sind die wunderschönen Ausblicke von den Besigheimern und Hessigheimern Felsengärten. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen. Bei den Felsengärten kann der Wanderer einen aussichtsreichen Pfad genießen.

Die Hessigheimer Felsengärten (ältere Bezeichnung auch Besigheimer Felsengärten, im Volksmund auch Schwäbische Dolomiten) sind ein Naturschutzgebiet des Naturraums Neckarbecken, aufgrund seiner Felsen ein beliebtes Klettergebiet und zählen zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands. Die Hessigheimer Felsengärten liegen nördlich des Ortes Hessigheim an einem Prallhang des Neckars.

Das Gestein des Oberen Muschelkalk entstand vor ca. 243 bis 245 Millionen Jahren in der Trias durch Ablagerung im Meer. Durch tektonische Vorgänge im Lauf der Erdgeschichte wurden die Gesteinsschichten über den Meeresspiegel gehoben, damit begann die Abtragung. Der Neckar hat sich hier an einem Prallhang schon unter das Niveau des harten Oberen bis in den Mittleren Muschelkalk eingegraben, dessen Evaporite weniger abtragungsresistent als die obere Schicht sind. Nahe der Talkante, wo an einer Seite das Gesteinspaket angeschnitten ist, findet starke Auslaugung statt, durch die der Mittlere Muschelkalk hier abgesackt ist und Partien des Oberen Muschelkalks darüber sich teils blockhaft aus dem Verband gelöst haben und als Felsmauern und -türme vor der Muschelkalkwand talwärts abgerutscht sind. Diese Erosionserscheinung schreitet auch heute noch voran. Erwähnenswerte Felsstürze gab es zuletzt im Jahr 2002.

Die Hessigheimer Felsengärten sind ein beliebtes Ziel für Kletterer. Die ersten Kletterer im Felsengarten gab es wohl seit den 1920ern, die sich hier auf große Touren in den Alpen vorbereiteten. Heute gibt es über 130 Kletterrouten. Die bis zu 18 m hohen Felswände haben Schwierigkeiten vom 3. bis zum 9. Grad.

2009 wurde durch Nachforschungen anlässlich des Dresden-Besuchs von Barack Obama, dem damaligen US-Präsidenten, bekannt, dass Obama deutsche Wurzeln hat und sein 6. Urgroßvater, Johann Conrad Wölfflin, am 29. Januar 1729 in Besigheim geboren wurde. Wölfflin ist 1750 nach Amerika ausgewandert und hat dort seinen Nachnamen in Wolfley geändert.

Hessigheim ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Schalkstein im Bereich Württembergisch-Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören. Hessigheim liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Das Rathaus von Hessigheim stammt aus dem 16. Jhd. Im Neckar liegt die Staustufe Hessigheim.

Wegstrecke:
Besigheim - Bahnhof - Enzbrücke - Hauptstraße - Parkplatz P4 - Neckarbrücke - Wurmberg - Felsengärten - Gedenkstein Gustav Adolf Mayer - Schönste Weinsicht 2016 - Felsengartenkellerei - Hessigheim - Neckarbrücke - Landgasthof Schreyerhof - Neckarhalde - Neckarhaldenweg - Aussichtspunkt Salenkanzel - Husarenhof - Brühl - Pfeiffer'scher Garten - Besigheim Altstadt - Bahnhof

Neckarland: Tour 17 Ingersheim

 

Wappen IngersheimIm Wanderführer „Neckarland“ aus der Reihe Natur-Heimat-Wandern ist mit Tour 17 eine Rundwanderung um Ingersheim beschrieben. Die 19 km lange Wandertour startet und endet im Bietigheimer Forst in der Nähe des Lusthauses. Die Highlights der Tour sind das Schloss Kleiningersheim, die Salenkanzel und der aussichtsreiche Wanderweg oberhalb des Neckars. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und Waldpfaden. Leider war zum Zeitpunkt meiner Wanderung der Himmel bedeckt.

Das Schloss Kleiningersheim ist ein Renaissanceschloss in der Gemeinde Ingersheim im Kreis Ludwigsburg. Das Schloss ist Nachfolgebau der wahrscheinlich zwischen dem 12. und 14. Jhd. entstandenen und im 16. Jhd. verfallenen Burg der Herren von Ingersheim. Um das Jahr 1580 wurde das Schloss von Ritter Caspar Nothafft direkt neben den Resten der Burg, die heute immer noch teilweise erhalten sind, errichtet. 1600 wurde das Schloss vom Herzog von Württemberg als Lehen an den geheimen Regierungsrat Melchior Jäger aus Gärtringen vergeben. 1726 kaufte der Freiherr von Wöllwarth das Schloss, bevor Württemberg es einige Jahre später zurückkaufte. 1911 und 1912 wurde das Schloss für Carl von Ostertag-Siegle, der das Schloss einige Zeit zuvor erworben hatte, vom Architekten Simmel umgebaut. 1963 kaufte Professor Walter Leibbrecht das Schloss, das Verwaltungsgebäude des Schiller-Colleges war. Heute dient es als Wohnsitz der Familie. In der SWR Serie Die Kirche bleibt im Dorf (Fernsehserie) ist das Schloss einer der Drehorte.

Bei den großen Jagden der württembergischen Herzöge war der Fürstenstand der beste Jagdstand. Das Wild wurde vom Oberen Wald und vom Brachberg durch die unterhalb gelegene Enzfurt heraufgetrieben. Die heutige Aussichtsplattform auf einem Muschelkalkfelsen wurde 1856 erbaut und bietet eine schöne Aussicht ins Enztal.

Ingersheim liegt am westlichen Ufer des Neckars etwa 20 km nördlich von Stuttgart. Der niedrigste Punkt ist auf 182 m am Neckar, der höchste Punkt auf 310 m im Gewand Bürkle. Die östliche Gemarkungsgrenze bildet im Wesentlichen der Neckar, im Norden der Saalenwald, im Westen entlang des Bietigheimer Forstes und im Süden der Brandholz. Ingersheim besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden Großingersheim und Kleiningersheim. Zur ehemaligen Gemeinde Großingersheim gehört das Dorf Großingersheim. Zur ehemaligen Gemeinde Kleiningersheim gehören das Dorf Kleiningersheim, das Gehöft Talhof und das Haus Kleiningersheimer Mühle.

Wegstrecke:
Bietigheim-Bissingen - Bietigheimer Forst - Lusthaus - Großingersheim - Kleiningersheim - Schloss Kleiningersheim - Blick auf Mundelsheim - Schreyerhof - Salen - Neckarhaldenweg - Aussichtspunkt Salenkanzel - Blick auf Hessigheim - Husarenhof - Bietigheimer Forst - Aussichtskanzel Fürstenstand