Hohenlohe: Über Kloster Schöntal durch die Kirnau zur Jagst

 

Eine eigengeplante Wandertour verläuft auf den Spuren von Götz von Berlichingen. Die 27 km lange Rundwanderung startet und endet an der Jagstbrücke in Berlichingen. Die Highlights dieser Tour sind das Kloster Schöntal, die Wallfahrtskapelle Neusaß und Schloß Rossach. Der Wanderweg verläuft fast immer auf befestigten Wegen.

Das Kloster Schöntal (lat. Abbatia Speciosae Vallis) an der Jagst ist eine ehemalige Zisterzienserabtei mit einer kunstvollen Barockkirche. Die Klosteranlage bildet mit den umliegenden Wohnhäusern den Ortsteil Kloster Schöntal der Gemeinde Schöntal.

Die Wallfahrtskapelle Neusaß in Neusaß geht auf die Keimzelle des wenige hundert Meter entfernten Klosters Schöntal zurück. Die Marienwallfahrt zu der Kapelle ist seit 1395 belegt. Das Kloster Schöntal wurde von Mönchen des Klosters Maulbronn um 1152 ursprünglich in Neusaß gegründet und schon wenige Jahre später ins „schöne Tal“ der Jagst verlegt. Auf der Anhöhe in Neusaß verblieben die alte Holzkirche der Mönche und einige Fischweiher des Klosters, die von der Quelle bei der Kirche und vom Honigbach gespeist werden. Im späten Mittelalter entwickelte sich Neusaß zum Ziel einer Marienwallfahrt, die 1395 erstmals belegt ist, und anlässlich der ab 1397 bis in die zweite Hälfte des 19. Jhs auch ein Markt stattfand. Die ältesten Teile der heutigen Kapelle stammen aus der Zeit der Spätgotik, die Kapelle erhielt 1667 einen neuen Chor und wurde 1706 vergrößert. Anlässlich des Neubaus des Chors 1667 wurde auch das Heiligenbrünnlein bei der Kirche neu gefasst, dem man eine Heilwirkung nachsagt.

Bieringen ist ein Ortsteil der Gemeinde Schöntal im Hohenlohekreis an der Jagst. Der Ort wurde erstmals am 23. Februar 800 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch urkundlich im Lorscher Codex erwähnt. Bis zum Hochmittelalter gehörte der Ort als Lehen zeitweise auch zum Hochstift der Bischöfe von Würzburg und der Kurfürsten von Mainz. Danach ist ein Besitz des Herrn von Aschhausen und anderer Ritter laut Urkunden und Chroniken mehr als wahrscheinlich. Kaiser Sigismund erteilte 1434 die Erlaubnis zur Einrichtung eines eigenen Gerichts in Bieringen. Ab 1631 ging Bieringen dann in den Besitz des Klosters Schöntal über. Abt Angelus von Schöntal erbaute 1736 das Lustschloss, welches heute als katholisches Pfarrhaus genutzt wird. Nach der Aufhebung von Kloster Schöntal kam Bieringen 1803 an Württemberg.

Schloss Rossach ist ein Adelssitz im zur Gemeinde Schöntal gehörenden Weiler Rossach. Es wurde von den Herren von Rossach im 12. Jh. erbaut und später von den Herren von Berlichingen-Rossach bewohnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es teilweise zerstört, nur ein Teil des Haupthauses blieb erhalten, ansonsten noch Reste von Ringmauern und Türmen. Es handelt sich heute um eine Gutshofanlage mit mehreren Fachwerkbauten. Das Herrenhaus auf einem Steinsockel ist zweigeschossig mit Krüppelwalmdach. Die Inschrift im Torhaus lautet: „Anno domi 1540 do Hot der edel un ernvest Gotfridt vo Berlichen dis Haus erbaudt“. Sie bezieht sich auf Götz von Berlichingen. Schlossherrin ist heute Alexandra von Berlichingen.

Wegstrecke:
Berlichingen - Zur Brücke - Götzenburg - St. Sebastian - Schöntaler Weg - Honigbach - Kloster Schöntal - Honigsteige - Honigbach - Wallfahrtskapelle Neusaß - Bieringen - St. Kilian - Erlenbach - Ziehl-Abegg - Weltersberg - Steinich - Im Steinig - Merchingen - Eglise Protestante - Schlosshotel Ravenstein - Kessach - Häldenwald - Oberkessach - Rossach - Schloß Rossach - Katharinenberg - Berlichingen - Jagst

Hohenloher Runde: vom Kloster Schöntal nach Dörzbach

 

HohenloheLogoEine nördliche Teiletappe der Hohenloher Runde verläuft vom Kloster Schöntal nach Dörzbach und ist 26 km lang. Ich bin samstags mit der Buslinie 11 von der Haltestelle Kloster Schöntal nach Dörzbach gefahren und von dort zurückgelaufen. Die Höhepunkte der Streckenwanderung sind die Burg Krautheim, der Blick in das Jagsttal und das Kloster Schöntal. Der Wanderweg verläuft meist auf gut befestigten Wegen.

Die Burg Krautheim wurde 1213 von Wolfrad I. von Krautheim auf einem Bergsporn über Krautheim errichtet. Heute sind von der weitläufigen Anlage noch der Bergfried, Mantelmauer, Teile des Palas sowie eine hochgotische Kapelle mit herrschaftlicher Empore erhalten. Nach wechselnden Herrschaften befindet sich die Anlage heute im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Das höchste Bauwerk der Burg und weithin sichtbar ist der 30 m hohe Bergfried, der einen Durchmesser von acht Metern aufweist. Über die vom Palas herüberführende Holzbrücke und eine im Turm folgende Treppenanlage kann man auf die Aussichtsplattform gelangen, die einen guten Blick ins Jagsttal bietet.

Die Jagst ist ein Mittelgebirgsfluss im Norden von Baden-Württemberg. Neben dem Kocher und der Enz zählt sie zu den drei größten Nebenflüssen des Neckars. Nach der Länge nimmt die Jagst unter ihnen mit 190 km auf dem namentlichen Lauf den ersten Rang ein. Das Tal der Jagst, das insbesondere am Mittellauf einen ausgesprochen ländlichen Charakter hat, gilt als landschaftlich reizvoll. Nivellierende Maßnahmen wie Gewässerausbau, Begradigungen oder Flurbereinigungen haben das Landschaftsbild an der mittleren und unteren Jagst weniger stark verändert, als es oft in Flusslandschaften von Flüssen vergleichbarer Größe zu beobachten ist. Die Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Biotoptypen sowie der relativ geringe Anteil von Siedlungs- und Verkehrsflächen und das damit verbundene hohe Entwicklungspotential verleihen der Jagst und ihrem Tal aus naturschutzfachlicher Sicht erhöhte Bedeutung. Klein- und Kleinststädte, die ein weitgehend mittelalterliches bis frühneuzeitliches Stadtbild bewahrt haben, prägen das Jagsttal ebenso wie zahlreiche Burgen und Schlösser auf den Bergspornen über dem Tal sowie die abschnittsweise recht häufigen Mühlen, die den Fluss säumen.

Das Kloster Schöntal an der Jagst ist eine ehemalige Zisterzienserabtei aus dem 12. Jhd. mit einer kunstvollen Barockkirche. Die Klosteranlage bildet mit den umliegenden Wohnhäusern den Ortsteil Kloster Schöntal der Gemeinde Schöntal. Zur Anlage gehören neben der Barockkirche mit ihrer reichen Ausstattung und dem ebenso prunkvollen Konventsgebäude zahlreiche Wirtschaftsgebäude, Torhäuser, der „Mohrenbrunnen“, ein großer Klostergarten sowie ein Friedhof mit barocker Friedhofskapelle und Mesnerhaus auf dem neben dem Kloster liegenden Kreuzberg.

Wegstrecke:
Kloster Schöntal - Jagst Badeplatz Kloster Schöntal - Eschenau - Schlüsselberg - Bieringen - Ebersklinge - Ziegelhütte - Osterberg - Westernhausen - Kuhnengraben - Gereutwiesen - Kuhnengraben - Winzenhofen - Marlaeher Wald - Marlach - Butzberg - Gommersdorf - Krautheim - Burg Krautheim - Burgmuseum Krautheim - Rosenberg - Beckental - Heiligenberg - Klepsau - Altenberg - Dörzbach