Stuttgarter Rundwanderweg „Zuffenhäuser Hirt“ Teil 1 und 2

 

Am 05. Juni 1983 eröffnete der Bürgerverein Zuffenhausen e.V. den Rundwanderweg „Zuffenhäuser Hirt“. Über eine Länge von ca. 22 km folgt der Weg der Gemarkungsgrenze von Zuffenhausen. Dabei lernt der Wanderer die verschiedenen Facetten des Stadteils kennen und wird dabei über Felder, durch Wälder, entlang von Industrieanlagen, den Weinbergen mit der Wetterstation geführt. Bedingt durch die Topographie des Wanderwegs bieten sich an vielen Stellen tolle Ausblicke über Zuffenhausen. Start und Ende der Rundwanderung ist der Kelterplatz in der Stadtmitte von Zuffenhausen. Die Highlights der Tour sind die tollen Ausblicke vom Lemberg und vom Schnarrenberg auf die Stuttgarter Stadtteile. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Zuffenhausen wurde 1931 nach Stuttgart eingemeindet und ist nach Bad Cannstatt und Vaihingen der von der Einwohnerzahl drittstärkste der äußeren Stadtbezirke. Der Name leitet sich wohl von einem Uffo oder Offo ab, einem alamannischen Siedler aus dem 7. Jh. Zuffenhausen wurde 1204 als Bauerndorf im Besitz des Klosters Bebenhausen erstmals urkundlich erwähnt und 1907 vom Pfarrdorf zur Stadt erhoben. International bekannt ist Zuffenhausen als Hauptsitz der Firma Porsche.

Das heutige, seit der Erhebung zur Stadt 1907 bestehende Wappen von Zuffenhausen ist in der offiziellen Darstellung wie folgt beschrieben (Silber ist hier als Wappenfarbe weiß gemeint):

„Von Silber und Grün zweimal schräg geteilt, oben in Silber ein vierspeichiges, zwölffaches, blaues Zahnrad, in Grün ein linkshin sitzender, silbern gekleideter Hirt in natürlichen Farben, auf einer silbernen Schalmei blasend mit einem schwarzen Hirtenstab in der rechten Armbeuge, unten in Silber eine blaue Pflugschar.“

Der Hirt ist der „Zuffenhäuser Hirt“, eine Nebenfigur in Ludwig Uhlands Ballade „Die Döffinger Schlacht“, die letzte von vier 1815 verfassten Balladen (die anderen drei sind: Der Überfall von Wildbad, Die drei Könige von Heimsen und Die Schlacht bei Reutlingen), die verschiedene Ereignisse aus dem Leben des Grafen Eberhard II. der „Greiners“ (1344–1392) abhandeln, in diesem Falle die Schlacht bei Döffingen von 1388. Die Handlung der Ballade fußt wie die der drei anderen auf dem Bericht des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng, der wiederum die Schilderung des Tübinger Rhetorikprofessors Martin Crusius (1526–1607) verwendet hat. In einer nächtlichen Szene begegnet dabei der Zuffenhäuser Hirt dem alten Grafen und beklagt sich bei ihm darüber, dass einer von des Grafen Heerführern, der „Gleißende Wolf von Wunnenstein“, ihm einen Teil seiner Herde weggetrieben habe.

Das Gedicht zum Rundwanderweg „Zuffenhäuser Hirt“:

Verse von Hans-J. Meyer. Erschienen im Buch „Heimat in Stuttgart, ein Streifzug durch alle Stadtbezirke“:

Am Kelterplatz der Weg beginnt,
des woiß in Zukunft jedes Kind.

Erreichsch da Schnarrenberg erscht mal,
weit schweift dr Blick ens Neckartal,
Max-Eyth-See, Freiberg, Neugereut,
schau dirr’s no a, du hosch ja Zeit.

Bald schreitescht ondern Viadukt,
pass uff, dass koiner zu dir roderspuckt.

Hohlgrabenäcker jetzt entlang,
do hört mr no dr Vögel Sang.

Ond von dr Sauhald goht dr Blick,
wie Goethe ihn uns einst beschrieb.
Er fuhr herab nach Zuffenhausen,
wir jedoch müssen weitersausen.

Ins Ausland wir uns nun begäba,
doch d’Korntaler lasset ons älle leba.
Onder dr Eisebah durch zom Greutterwald,
no a Schtöndle , no hemm’rs bald.

Wann d‘ do jetzt an Durscht hosch ond Honger wia’d Sau,
no fendsch au an Wirt, der verköschtigt di au.
Ond wenn de dann satt bisch, no lob au dein Wirt!
Ond denk an da Rondweg Zuffenhäuser Hirt!

Wegstrecke:
Zuffenhausen - Kelterplatz - Keltersiedlung - Bahnhof - Stellwiesenallee - Fasanenweg - Korntaler Weg - Hirschsprungallee - Feuerbacher Höhenweg - Gärten Lemnberg - Horn - Katzenloch - Im Horn - Korntal - Greutterwald - Greutterwiesen - Haltestelle Jahnstraße - Neuwirtshaus - Sportrestaurant - B10 - Stammheim - Heutingsheimer Straße - Häusle - Häuslesbrücke - Sauhalde - Grund - Höhengaststätte Hummelgraben - Heinrizau - Zazenhausen - Nazariuskirche - Stamitzweg - Schnarrenberg - Tapachtal - Robinson Barracks - Winterhalde - Dachsrain - Akazienwäldle - Burgholz - Keltersiedlung - Rathaus

Stuttgarter Rößlesweg Teiletappe 3: Zuffenhausen – Obertürkheim

 

Der Stuttgarter Rößlesweg ist ein Wanderweg rund um Stuttgart. Eine Teiletappe führt vom S-Bahnhof in Zuffenhausen zum S-Bahnhof in Obertürkheim. Die Highlights der 20 km langen Rundwanderung sind die Ausblicke vom Burgholzhof-Turm, der Panoramaweg am Zuckerberg und die Grabkapelle auf dem Württemberg. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen.

Der Burgholzhof ist ein Stadtteil von Stuttgart. Zusammen mit den Stadtteilen Altenburg, Birkenäcker, Hallschlag, Neckarvorstadt und Pragstraße einerseits sowie Cannstatt-Mitte, Espan, Im Geiger, Kurpark, Muckensturm, Schmidener Vorstadt, Seelberg, Sommerrain, Steinhaldenfeld, Veielbrunnen, Wasen und Winterhalde andererseits bildet er den Stadtbezirk Bad Cannstatt. Die erste Gruppe von Stadtteilen liegt dabei auf der linken, der „Alt-Stuttgarter“ Neckarseite. Der Burgholzhof wird teilweise militärisch durch US-Streitkräfte genutzt. Seit Ende der 1990er Jahre entstand dort ein großes Neubaugebiet.

Der Hallschlag ist ein Stadtteil des Stuttgarter Bezirks Bad Cannstatt. Er wird im Nordwesten von der Löwentorstraße, im Nordosten durch die Bahnstrecke Stuttgart-Untertürkheim–Kornwestheim, und im Süden durch die Neckartalstraße, Haldenstraße und den Sparrhärmlingweg begrenzt. Hallschlag ist dazu der Name einer Straße in diesem Stadtteil, sie führt die Altenburger Steige zur Löwentorstraße weiter. Das südliche Gebiet des Hallschlags gehört seit der Römerzeit zu den am frühesten besiedelten Gebieten auf der heutigen Stuttgarter Gemarkung. Nachweisbar sind hier das ehemalige Kastell Cannstatt und eine kleine Siedlung.

Das Kastell Stuttgart-Bad Cannstatt war ein römisches Militärlager an der Neckarlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Es liegt als Bodendenkmal in einem heute weitgehend überbauten Bereich von Bad Cannstatt. Das Kastell befand sich westlich des Neckars auf einer etwa 450 m entfernt vom Fluss gelegenen Anhöhe in strategisch und verkehrsgeographisch günstiger Position. Hier kreuzte die Römerstraße, welche von Mogontiacum (Mainz) nach Augusta Vindelicorum (Augsburg) führte, die entlang des Neckars verlaufende Trasse. Zusätzlich stieß eine von Argentorate (Straßburg) herbeiführende Fernstraße auf diesen Kreuzungspunkt. Von dem um gut 25 m über dem Fluss gelegenen Kastell aus konnten das Neckartal und die zu den benachbarten Kastellen Benningen und Köngen, sowie weiter bis Wimpfen bzw. Arae Flaviae (Rottweil) führenden Straßen der Neckartrasse gut überwacht werden.

Das Kraftwerk Stuttgart-Münster ist ein Dampfsammelschienenkraftwerk bestehend aus einer Müllverbrennung und Kohlekesseln sowie drei Gasturbinen (Brennstoff Öl) in Stuttgart. Es wird je nach Situation wärmegeführt oder stromgeführt als Heizkraftwerk durch EnBW AG betrieben. Das seit 1908 bestehende, direkt am Neckar gelegene Kraftwerk der EnBW hat überdies drei Gasturbinen zur reinen Stromerzeugung. Von 1933 bis 1976 erfolgte im Kraftwerk Stuttgart-Münster auch Bahnstrom-Erzeugung. Der Großteil der Anlage gehört zum Stadtbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt, nur das Kohlelager und der Müllbunker, dessen Verbindungsbau zur Abfallverbrennungsanlage vom Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster überquert wird, liegen auf der Gemarkung Münster. Am 1964 erbauten, 180 Meter hohen Schornstein mit einem Durchmesser zwischen 14 und 8 Metern befinden sich auch mehrere Sendeantennen für lokale Rundfunksender.

Wegstrecke:
Zuffenhausen - Bahnhof - Keltersiedlung - Vogelberg - Burgholz - Robert-Bosch-Krankenhaus - Funkturm Stuttgart - Burgholzhof-Turm - Schnarrenberg - Tapachpark - Austraße - Neckar - Aubrücke - Citygolf Stuttgart - Bootshaus - ehem. Muschelkalksteinbruch - Zuckerberg - Kleintierzuchtverein - Steinhalde - Obere Ziegelei - Stephanuskirche - Galgenäcker - Antwerpener Straße - Lerchenheide - Kappelberg - Goldberg - Grabkapelle auf dem Württemberg - Höchst - Häldes - Petruskirche - Obertürkheim - Bahnhof