Enztal: Ober- und Unterriexingen

 

Ich bin von meinem Wohnort Bietigheim-Bissingen Richtung Westen nach Ober- und Unterriexingen gelaufen und über den Ortsrand von Sachsenheim wieder zurück zum Ausgangsort. Start und Ende der 24 km langen Rundwanderung ist der Bahnhof in Bietigheim. Die Highlights der Tour sind das Schloss Unterriexingen und die Frauenkirche nahe Unterriexingen. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Unterriexingen liegt an der Glems und ist seit 1973 ein Stadtteil von Markgröningen. Unterriexingen liegt auf einer von der Glems geteilten Flussterrasse der Enz, die nach Süden ansteigt und von einer eiszeitlichen Lössschicht überdeckt wurde. Zuvor haben sich Enz und Glems im Laufe von Millionen Jahren durch die Gesteinsschichten des Unteren Keupers und des Oberen Muschelkalks eingeschnitten. So finden sich auf der Hochfläche des Muckenschupfs südwestlich des Ortes noch Flussschotter der Enz.

In Unterriexingen gibt es eine Reihe von sehenswerten Gebäuden. Zum Beispiel das Schloss Unterriexingen, eine ehemalige Burg mit Resten eines Wohnturmes aus dem 12. Jh. und einem Bergfried aus dem 14. Jh., der Meierhof und die Kelter beim Schloss, das Alte Rathaus und das Backhaus an der Hauptstraße, die von Bruno Taut im Jahr 1906 erneuerte ev. Pfarrkirche und das Pfarrhaus sowie die im 14. Jh. erbaute Frauenkirche, deren Ruine 1874 von Gerhard Graf Leutrum von Ertingen umfassend renoviert und mit einem monumentalen romanischen Kruzifix ausgestattet wurde.

Das Schloss Unterriexingen auf einer Hochterrasse im Enztal geht auf eine um 1100 erbaute Höhenburg zurück und liegt am Nordostrand des Dorfes Unterriexingen, das heute zu Markgröningen gehört. Das heutige Schloss Unterriexingen geht wohl auf eine „staufische“ Burganlage der Herren von Riexingen zurück, die erstmals im späten 12. Jhs. Erwähnung fand. Die am nördlichen Rand einer Hochterrasse rechts der Enz errichtete und auf drei Seiten mit einem Graben umgebene Burg diente vermutlich auch der Sicherung des Holztransportes auf der Enz und der parallel verlaufenden Landstraße.

Die Frauenkirche in Unterriexingen steht südwestlich und oberhalb des Dorfes inmitten des Friedhofes. Im 14. Jh. ausgebaut, verfiel sie im 19. Jh. zur Ruine. Ab 1874 wurde sie durch den Freiherrn Gerhard Leutrum von Ertingen wieder in Stand gesetzt. Die erneute Restaurierung in den Jahren 1999 bis 2003 durch Karl Magnus Graf Leutrum von Ertingen wurde im Jahr 2004 mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Oberriexingen ist eine kleine Stadt an der Enz im Landkreis Ludwigsburg. Oberriexingen liegt südöstlich des Strombergs im Enztal links des Flusses zwischen Vaihingen an der Enz und Markgröningen. Am Ostrand der Gemeinde fließt die Dürre Enz von Norden in die Enz. Die Gemarkung reicht von 190 Metern an der Enz bis auf 251 Meter Höhe im Norden. Auf der 816 Hektar großen Markung konnten sieben keltische Grabhügel und vier römische Gutshöfe nachgewiesen werden. Wahrzeichen der Stadt ist die ursprünglich romanische Georgskirche, die im 14. Jh. im gotischen Baustil umgebaut, nach ihrer Zerstörung (1693) instand gesetzt und 1707 wieder eingeweiht wurde. Teile der Kirchhof- und der Stadtmauer sind noch erhalten, außerdem neben dem Pfarr- und dem Rathaus noch etliche Fachwerkhäuser. 

Wegstrecke:
Bietigheim - Bahnhof - Bissingen - Bruchwald - Querallee - Wald Lounge - Saubachquelle - Mor Petrus & Paulus - Im Erlengrund - Tammer Weg - Seewäldle - Markgröninger Allee - Rotenacker - Enz - Eich - Unterriexingen - Schloss Unterriexingen - Glems - Heilig-Kreuz Kirche - Frauenklinge - Frauenkirche - KZ-Friedhof - Oberriexingen - Enzbrücke - Georgskirche - Enzgasse - Intek - Mühlrain - Steingereut - Lange Furch - Leonhardshof - Burgfeld - Zimmerer Pfad - Panoramaweg - Ellental - Enz - Bad am Viadukt

Strohgäu: Leonberg, Höfinger Wald und Glemstal Runde

 

Eine Rundwanderung mit zwei Komoot-Wanderbekanntschaften (@Annett und @Kristian). Kristian hat die tolle Tour rund um Leonberg geplant. Start und Ziel der 23 km langen Rundwanderung war der Bahnhof in Leonberg. Die Highlights der Tour sind die Mühlen im Glemstal. Der Wanderweg verläuft auf befestigten Wegen und kann auch gut bei schlechtem Wetter gelaufen werden.

Die Glems ist ein rechter Nebenfluss der Enz. Sie entspringt im Naturschutzgebiet Rotwildpark bei Stuttgart, das zum Glemswald im Stuttgarter Westen gehört. Sie durchfließt die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg, teilt dabei das Strohgäu und mündet bei Unterriexingen in die Enz. Der Name könnte aus der Antike stammen und sich vom indogermanischen Wort *glom(a)/*glem(a) zu *Glamis(i)a abgeleitet haben, womit der Name etwa „der Schlammige“ bedeuten würde.

Leonberg ist eine Stadt in der Mitte von Baden-Württemberg. Mit knapp 50.000 Einwohnern ist sie nach Sindelfingen und Böblingen die drittgrößte Stadt des Landkreises Böblingen. Leonberg liegt über dem rechten Hang des Glemstales, auf einem Sporn, einem Ausläufer des Engelbergs, der wiederum Teil des Glemswaldes ist. Die Glems betritt im Südosten von Stuttgart kommend das Stadtgebiet, fließt dann nach Nordwesten, wendet sich beim Stadtteil Eltingen nach Nordosten, fließt anschließend durch die westliche Kernstadt (die Altstadt liegt rechts des Flusses), dann südlich am Stadtteil Höfingen vorbei und verlässt das Stadtgebiet im Nordosten in Richtung Ditzingen wieder. Die nördlichen Stadtteile Höfingen und Gebersheim zählen zum Strohgäu. 

Die Glemsmühlen sind oder waren Mühlen an der Glems. Am Enz-Nebenfluss Glems entstanden im Laufe der Jahrhunderte vielerorts Mühlen, die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem 12. Jh. Ursprünglich wurden sie von Wasserrädern angetrieben, die Anfang des 20. Jhs. größtenteils durch Turbinen ersetzt wurden. Einige der Getreidemühlen laufen heute noch, andere wurden im 20. Jh. zu Wohnhäusern umgebaut oder vollständig abgerissen. Mancherorts wird noch nach alter Tradition Mehl aus Getreide der Region gemahlen. Oft kann der Besucher in einem dazugehörigen Laden einkaufen oder nach Vereinbarung an einer Besichtigung teilnehmen. In den letzten Jahren beteiligten sich einige der Glemsmühlen an überregionalen Projekten, etwa im September 2004 am Tag des offenen Denkmals oder im Juli 2009 am Projekt „Die Wasser des Neckar“ der Region Stuttgart. In den Räumen der beteiligten Mühlen fanden an diesen Tagen kulturelle Veranstaltungen statt und es wurde Führungen angeboten.

Die Arbeitsgemeinschaft „Grünes Strohgäu“ hat entlang der Glems einen Mühlenweg eingerichtet, um das Naherholungsangebot in der Region Stuttgart zu verbessern und speziell, um die Attraktivität des Glemstals zu erhöhen und die Geschichte der Mühlen und deren ehemals große Bedeutung darzustellen. Die offizielle Eröffnung fand am 17. Juni 2001 statt. Der Weg führt vorbei an 19 Mühlen. An jeder ist eine Informationstafel aufgestellt, die einen Einblick in die Geschichte der jeweiligen Mühle bietet.

Der Rad- und Wanderweg führt von Glemseck bei Leonberg auf ca. 40 km durch das naturnahe Glemstal über Ditzingen, Korntal-Münchingen, Hemmingen und Schwieberdingen bis nach Markgröningen-Unterriexingen, wo die Glems in die Enz mündet. Der Weg ist durchgehend ausgeschildert. Die Strecke verläuft überwiegend auf asphaltierten Wegen, teilweise auf befestigten Waldwegen oder Schotterwegen. Mit Ausnahme des starken Anstiegs bei Talhausen kurz vor der Glemsmündung gibt es keine größeren Steigungen zu überwinden. Zwischen Talhausen und Unterriexingen gibt es auch einen ufernahen Wanderweg ohne Steigungen, der aber nicht fürs Rad taugt. Die Tour eignet sich für jede Altersgruppe, kann in beiden Richtungen befahren und auch von Untrainierten an einem Tag bewältigt werden. In Unterriexingen hat man Anschluss an den ebenfalls ausgeschilderten Enztal-Radweg. Linkerhand gehalten (Richtung Vaihingen/Enz), ist es möglich, die Glemsmündung einzusehen.

Wegstrecke:
Leonberg - Bahnhof - Mühlstraße - Glems - Clausenmühle - Schuhmacherwiesen - Felsensägmühle - Leonberger Allee - Waldgarten - Herdweg - Unter der Riedhöhe - Vogtsbrönnle - Hafenscherben - Multen - Silbergrube - Zechlesmühle - Talhof - Brühl - Ditzingen - Höfinger Straße - Grünenbaum - Tonmühle - Fleischmühle - Felsgartenstraße - Glaunhalde - Tilghäuslesmühle - Höfingen - Am Wäschbach - Bädle - Lindenberg - Scheffelmühle - Felsensägmühle - Clausenmühle - Leonberg - Bahnhof