RemstalWeg Etappe 1: von Fellbach nach Strümpfelbach

 

Ein Wandergenuss auf der ersten Etappe des Remstalweges von Fellbach nach Strümpfelbach. Den Wanderer erwartet weinseelige Ausblicke ins Remstal, idyllische Dörfer und Künstlerisches in den Weinbergen. Start der 21 km langen Streckenwanderung ist der S-Bahnhof in Fellbach. Die Etappe 1 des Remstalweges endet eigentlich in Strümpfelbach. Ich habe zusammen mit meinem Wanderfreund Rainer die Tour als Rundtour gestaltet und wir sind am Ende der Etappe von Strümpfelbach noch zur S-Bahnhaltestelle Endersbach gelaufen. Von Endersbach aus kann mit der S-Bahn nach Fellbach zurückgefahren werden, um die Wanderung als Rundtour zu gestalten. Die Highlights der Tour sind der Skulpturenpfad und der Weinort Strümpfelbach. Der Wanderweg verläuft auf befestigten und unbefestigten Wegen.

Das Remstal ist das ca. 78 km lange Flusstal der Rems östlich von Stuttgart und führt durch den Ostalbkreis, den Rems-Murr-Kreis sowie den Landkreis Ludwigsburg. Es erstreckt sich vom Ursprung der Rems in Essingen bis zu ihrer Mündung in den Neckar bei Neckarrems. Es zeichnet sich durch die abwechslungsreiche Landschaft aus und ist bekannt für ausgezeichnete Weine. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt ist das Remstal ein beliebtes Naherholungsgebiet mit einer Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten, Wander- und Radwegen und kulturellen Sehenswürdigkeiten.

Im Remstal liegen die Orte Essingen, Böbingen, Mögglingen, Schwäbisch Gmünd, Lorch, Plüderhausen, Urbach, Schorndorf, Winterbach, Remshalden, Weinstadt, Kernen, Korb, Waiblingen, Fellbach und Remseck. Verkehrswege sind die 1861 eröffnete Remsbahn, auch Remstalbahn genannt, von Aalen nach Stuttgart-Bad Cannstatt und die teilweise vierspurig ausgebaute Bundesstraße 29. Die Bundesstraße 14 verläuft bei Fellbach und Waiblingen ebenfalls ein kurzes Stück durch das Remstal. Aus Stuttgart kommend, zweigt sie jedoch kurz nach Waiblingen in Richtung Winnenden ab.

Der Ort Strümpfelbach ist geprägt vom Weinbau und besitzt ein auf die Blütezeit des Weinbaus zurückgehendes überragendes Ensemble, welches seit 1985 unter Denkmalschutz steht. Strümpfelbach wurde 1265 als Striumphilbach erstmals erwähnt, als dem Kloster Salem durch zwei Schwestern aus Esslingen in Strümpfelbach 2,4 ha Weinberge geschenkt wurden. Die Ortsgründung (möglicherweise von Endersbach ausgehend) fand im 8./9. Jh. in der Zeit des fortschreitenden Landesausbaus statt. Im 13. Jh. kam Strümpfelbach wohl an Württemberg. 1591 wurde das markante und reich verzierte Rathaus erbaut. Der Ort gehörte zum Amt bzw. Oberamt Schorndorf und kam 1762 bis 1765 und dann erneut ab 1807 zum Oberamt Waiblingen, aus dem 1938 der Landkreis Waiblingen hervorging. 1635 bis 1638 starb mehr als die Hälfte (rund 320 Menschen) der Einwohner an der Pest. Die alte Kelter wurde 1928 erbaut.

Karl Ulrich Nuss ist der Sohn des Bildhauers Fritz Nuss (1907–1999). Von 1961 bis 1964 machte er an der Staatlichen Höheren Fachschule für das Edelmetallgewerbe in Schwäbisch Gmünd eine Ausbildung zum Ziseleur. Anschließend studierte er bis 1966 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Hans Wimmer. 1967 wechselte er an die Hochschule für Bildende Künste Berlin (heute Universität der Künste Berlin) zu Bernhard Heiliger, bei dem er 1969 Meisterschüler wurde. Seit 1970 wohnt und arbeitet er als freischaffender Bildhauer im Weinstadter Stadtteil Strümpfelbach.

Arbeiten von Nuss wurden bereits auf Einzelausstellungen im In- und Ausland gezeigt und stehen im öffentlichen Raum zum Beispiel in Hameln, Stuttgart, Marbach am Neckar, Reutlingen, Heilbronn, Bochum, Ulm, Frankfurt am Main, Sindelfingen, Schwäbisch Gmünd, Oberkochen und Winnenden. In Strümpfelbach wurde 2001 ein Skulpturenpfad mit 43 Werken von Vater und Sohn Nuss eingerichtet. 2008 eröffnete nahe dem Naturfreundehaus Strümpfelbach die Skulpturenallee „Paare“ mit weiteren 10 Skulpturen. Seit 2011 befinden sich zahlreiche seiner Skulpturen bei der Yburg. 2004 wurde er zum Professor ehrenhalber des Landes Baden-Württemberg ernannt.

Wegstrecke:
Fellbach - S-Bahnhaltestelle Fellbach - Paulus-Kirche - Christuskirche - Sankt Johannes - U-Bahnhaltestelle - Lutherkirche - Weingeist - Kappelbergstraße - Albert-Pfander-Weg - Alter Bergweg - Schurwald - Kappelberg - Waldbühne - Esslinger Tor - Kaiserstraße - Kernenturm - Stetten - Y-Burg - Lobenroter Weg - Kammerforst - Lobenrot - Skulpturenallee - Naturfreundehaus Strümpfelbach - Strümpfelbach - St. Jodokus - Endersbach - ev. Kirche - kath. Kirche - S-Bahnhaltestelle

Remstal: Fellbacher Höhenweg

 

Der Wanderweg führt vom Fellbacher Rathaus zur Neuen Kelter und durch die Weinberge zur neuen Pergola „Belvedere“, der Station des Architekturprojekts zur Remstal Gartenschau, sowie zu dem Spielplatz am Wiflinger. Über das Naturfreundehaus gelangt man zum „Kernen“ mit dem Aussichtsturm auf dem höchsten Punkt in Fellbach und nach Kernen-Stetten. Start der Tour ist die S-Bahnhaltestelle in Fellbach; das Ende der Wanderung ist der S-Bahnhof in Endersbach. Die Highlights der 14 km langen Streckenwanderung sind Station 15 Belvedere und die Weinorte Stetten / Endersbach. Der Wanderweg verläuft ausschließlich auf befestigten Wegen.

Das Belvedere ist ein Teil des Architekturprojekts „16 Stationen“. Dies sind Landmarken in jeder der 16 Kommunen der Remstal Gartenschau 2019, die von 16 namhaften Architekten aus ganz Deutschland entworfen wurden. Das Belvedere wurde vom Berliner Architektenbüro Barkow Leibinger entworfen. Gemäß einer Infotafel vor Ort ist das Belvedere ein Ort zum Ausruhen, zum Innehalten und zur Begegnung. Als Besucher des Belvederes kann man das Werden des Weins von der Blüte bis zur Lese verfolgen, die traumhafte Laubfärbung genießen und den Blick dabei schweifen lassen. Der an der Pergola emporwachsende Wein wird die Konstruktion des Belvederes nach und nach zum Teil der Landschaft werden lassen.

Bereits in der Mittleren Steinzeit war das heutige Stetten besiedelt. Es wurden Pfeilspitzen und Abschläge von Bearbeitungen aus dieser Epoche gefunden. Aus der Jungen Steinzeit wurden Tongefäße, Speer- und Pfeilspitzen, Schaber, Messerteile, Steinbeile, Reste von Häusern und Feuerstellen gefunden. Im Herbst 1973 wurde ein Alamannengrab am Stettener Finkenweg entdeckt.

Um 1300 wurde die Yburg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg, der über Yberg zu Yburg mutierte. Dort wohnten die Herren von Yberg. Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Nach dem Tod des letzten Herren der Yburg kam die Yburg an das Haus Württemberg. 1490 kaufte Ritter Truchsess von Stetten die Yburg von Graf Eberhard von Württemberg. Nach dem Tod des letzten Herren von Stetten wird die Yburg an Dietrich von Weiler, dem Herren der Burg Lichtenberg im Bottwartal verkauft. Im Jahre 1760/61 wurde sie auf Geheiß von Herzog Karl Eugen bis auf die Zargenmauern abgebrochen. Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.

Das Schloss Stetten ist ein ehemaliges Schloss in der Schlossstraße 38 in Stetten und heute der Sitz der Diakonie Stetten. Es wurde hauptsächlich vom 16. bis zum 19. Jh. errichtet und ausgebaut, basiert allerdings auf älteren Resten.

Wegstrecke:
Fellbach - S-Bahn-Haltestelle - Paulus-Kirche - Cannstatter Platz - Lutherkirche - Rathaus - Löwenbrunnen - Kappelbergstraße - Station 15 Belvedere - Wiflinger - Pumpstation - Kaiserstraße - Kernenturm - Dichter-Blick - Stetten - St. Veits-Kirche - Haldenbach - Im See - Seemühle - Endersbach - Neuapostolische Kirche - ev. Kirche St. Agatha - kath. Kirche - St. Andreas - Bahnhof