Naturpark Obere Donau: Donauwelle Donauversinkung bei Immendingen

 

DonauWelle LogoDie Wanderung auf der DonauWelle „Donauversinkung“ ist eine löchrige Angelegenheit. Auf rund 13 km versammeln sich hier kuriose geologische Phänomene zwischen dem Karstgebirge der Schwäbischen Alb und den vom Vulkanismus geprägten Hegaubergen. Dass der Boden hier bis heute lebt, zeigt sich an den eindrucksvollen Versickerungsstellen der Donau, tiefen Dolinen im Wald und Kratern und Schloten. Neben der Donauversinkung sind auch der Vulkankrater Höwenegg und der Hegau-Blick Highlights dieser Rundwanderung. Der Wanderweg verläuft abwechselnd auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen.

Die Donauversinkung (auch Donauversickerung) ist eine unterirdische unvollständige Flussanzapfung der Oberen Donau in dem Bereich, der touristisch zum Naturpark Obere Donau gehört. Zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen (Landkreis Tuttlingen) versinkt Wasser der Donau an verschiedenen Stellen flächig im Flussbett. Die Hauptversinkungsstelle liegt am Gewann Brühl zwischen Immendingen und Möhringen. Der Ausdruck Versinkung wird bevorzugt, weil das Wasser sich nicht im Erdreich verteilt (versickert), sondern in unterirdischen Hohlräumen als gerichteter Strom abfließt.

Das von der Versinkung abgezapfte Donauwasser verschwindet in einem Karstwassersystem der Wohlgeschichteten Kalk-Formation des Weißen Jura und tritt in verschwammten, liegenden Bankkalken des Weißen Jura im 12 km entfernten Aachtopf wieder aus. Es fließt sodann als Radolfzeller Aach bei Radolfzell in den Bodensee. Somit fließt ein Teil des Donauwassers auch in den Rhein. Diese geografische Situation ist eine markante Besonderheit der großen Europäischen Wasserscheide, die die Einzugsgebiete der Nordsee und des Schwarzen Meeres trennt.

Der Höwenegg ist ein Vulkankomplex drei Kilometer südlich von Immendingen. Der ehemals 812 Meter, heute nur noch 798 Meter hohe Basaltkegel war einst Standort zweier Burgen und zählt geologisch zu den Hegaubergen. Er ist der nördlichste der Hegauvulkane.

Am Höwenegg wurde, wie auch am Hohenstoffeln, in früheren Zeiten Basalt für den Straßenbau abgebaut. Dadurch ist die gesamte Südflanke des Berges abgetragen. Noch bis 1979 wurde der harte Basalt abgebaut, und so entstand eine 85 Meter tiefe Grube. Nach Stilllegung des Steinbruchs bildete sich darin ein durch Regen- und Grundwasser gespeister See. In den 1930er Jahren wurden beim Bau eines Entwässerungsstollens für den Steinbruch größere Fossilfunde gemacht. Zwischen 1950 und 1963 haben Forscher wie Max Pfannenstiel 13 mehrwöchige Grabungskampagnen am Höwenegg durchgeführt. Entdeckt haben sie dabei das vollständig erhaltene Skelett des dreizehigen Urpferds Hipparion. Die Versteinerung ist heute im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe ausgestellt. Der Steinbruch ist ein Mineralienfundort und die Typlokalität des seltenen Minerals Amicit.

Wegstrecke:
Immendingen - Parkplatz an der Donauversinkung - Zeltplatz Donauversinkung - Donauuferweg-Versickerungsstellen - Einödviadukt - Am Bahntunnel - Stadtdobel - Hattingen Bahnstation - Stadtdobelweg - Kirchtalweg - Abzweig Kirchtal West - Doline Michelsloch - Hegaublick - An der Dachsmühle - Alte Mauenheimer Straße - Abzweig Mauenheimer Weg - Bei der Ruine Höwenegg Süd - Vulkankrater Höwenegg- Höwenegg-Rundweg - Am Gundelhof - Rehag - Oberer Donauhaldenweg - Parkplatz Donauversinkung