Donautal: Durch den Schwäbischen Grand Canyon

 

Im Wanderführer „Powerwandern“ ist mit Tour 7 eine Rundwanderung durch den „Schwäbischen Grand Canyon“ beschrieben. Die 30 km lange Powertour startet und endet am Knopfmacherfelsen nahe Fridingen an der Donau. Die Tour beinhaltet eine Vielzahl von Highlights wie z.B. der Ausblick vom Knopfmacherfels, das Kloster Beuron, die Burgen Wildenstein und Werenwag, Schloss Bronnen, etc. Der Wanderweg verläuft sowohl auf befestigten Wegen als auch auf Waldpfaden.

Der Knopfmacherfelsen, ein Felsvorsprung im Unteren Massenkalk, ist ein Aussichtspunkt im Naturpark Obere Donau, zwischen Fridingen an der Donau und Beuron. Vom 765 m ü. NN hoch gelegenen Knopfmacherfelsen aus eröffnet sich ein weiter Blick auf das Donautal und die Bahnstrecke Tuttlingen–Inzigkofen bis nach Beuron sowie über die ausgeräumte Zementmergelschüssel beim Schloss Bronnen. In unmittelbarer Nähe des Felsens befindet sich die Ortslage Knopfmacher.

Der Name Knopfmacherfelsen geht auf folgende Sage vom Knopfmacher zurück: Am 4. April 1823 soll am Knopfmacherfelsen der ehrbare Knopfmacher Fidelis Martin abgestürzt sein. Dieser war zuvor mit seinem Pferd auf dem Markt in Tuttlingen. Auf dem Weg zurück nach Beuron brach die Nacht herein. Nach der Sage begegnete ihm das „Hardt­fräulein“ und führte den Knopfmacher auf den steilen Fels hinauf. Mann und Ross stürzten in die Tiefe. Erst am 18. April fand sie der Klosterschäfer von Beuron tot am Fuße des Felsens.

Die Erzabtei St. Martin zu Beuron ist ein seit 1863 bestehendes Benediktinerkloster in Beuron im Oberen Donautal und Stammkloster der Beuroner Kongregation. In den Gebäuden bestand zuvor vom 11. Jh. bis 1803 das Augustiner-Chorherrenstift Beuron. Die Gründung des Klosters fällt wohl in die zweite Hälfte des 11. Jhs. Damals wurde an einem hochwasserfreien Platz im Donautal durch den Adligen Peregrin von Hosskirch für eine nach einer Kanonikerregel lebende Männergemeinschaft das Stift St. Maria und St. Martin errichtet. 1097 nahm Urban II. das Stift in päpstlichen Schutz und gewährte ihm freie Propstwahl und die römischen Freiheiten; eine königliche Schutzurkunde datiert von 1131. Aus dem Jahr 1146 stammen die Nachrichten, dass in Beuron die Gewohnheiten der Abtei Murbach (Vogesen) und die Augustiner-Chorherren-Regel gelten.

Schloss Werenwag befindet sich auf einem Felssporn im Oberen Donautal. Das Schloss befindet sich heute im Eigentum des Hauses Fürstenberg. Es ist bewohnt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Werenwag geht auf eine Burg aus dem Hochmittelalter zurück. Sie entstand um 1100 und gehörte den Edelfreien von First. Der Bergfried stammt aus dem 12. Jh.

Die Herren von Werenwag waren im Spätmittelalter Dienstmannen der Hohenberger und der Habsburger. Hugo von Werenwag war ein Minnesänger. 1303 ist ein Albrecht von Werenwag belegt. Schloss Werenwag war Machtzentrum der gleichnamigen Herrschaft Werenwag. Schloss Werenwag dient bis heute dem Familienzweig von Maximilian Egon zu Fürstenberg (1896–1959) als Wohnsitz.

Die Burg Wildenstein liegt oberhalb des Donaudurchbruches durch die Schwäbische Alb auf dem Gebiet der Gemeinde Leibertingen. Der Bauzustand der Spornburg entspricht noch heute, insbesondere in der Außenanlage, fast unverändert dem Zustand von 1554, nach Abschluss des von Gottfried Werner von Zimmern veranlassten, 1514 begonnenen Umbaus zu einer frühneuzeitlichen Festung. Sowohl Hauptburg als auch Vorburg stehen auf künstlich abgeschrofften Felsen und sind nur über Brücken zugänglich. Der über die gesamte Breite der Burg reichende, 20 Meter lange und ursprünglich auch 20 Meter tiefe Halsgraben hat bereits in der Vergangenheit Besucher der Burg sehr beeindruckt, wie es etwa der berühmte Stich Matthäus Merians zeigt. Im Innern besitzt die Burg aus den Jahren 1538 bis 1540 stammende, großflächige Renaissance-Wandmalereien mit Blumenranken und Vogelmotiven. Ein Bilderzyklus gibt die gesamte Sigenotsage wieder. Die Burg dient heute als Jugendherberge.

Das Schloss Bronnen ist eine Burganlage in der Nähe von Fridingen an der Donau. Die für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Burganlage befindet sich auf einem steil abfallenden Felsen im Oberen Donautal. Unter ihr fließt die Donau. Die Burg entstand um 1100–1150 und wurde durch ein nicht näher bekanntes Freiadelsgeschlecht aus der Fridinger Umgebung erbaut. Um 1200 wurden die „Herren von Bronnen“ erstmals erwähnt. Nach Kriegsende 1945 wurde das Schloss von den Franzosen beschlagnahmt. Durch einen überhitzten Kamin kam es am 23. Dezember 1946 zu einem verheerenden Dachstuhlbrand. Wieder in den Besitz der Herren von Enzberg gelangt, wurde der Brandschaden von 1947 bis 1949 behoben und ein neuer Dachstuhl gebaut. 1988 wurde dann auch das Jägerhaus innen renoviert.

Wegstrecke:
Berghaus Knopfmacher - Knopfmacherfelsen - Donau - Bruder Klaus Grotte - Beuron - Spaltfels - Irndorf - Hirschental - Wanderheim Rauher Stein - Rauher Stein - Felsengarten - Eichfelsen - Finstertal - Korbfelsen - Schloss Werenwag - Echofels - Hausen im Tal - Donaubrücke - Donautalzwerge - Bischofsfelsen - Ruine Lengenfeld - Burg Wildenstein - Burgkapelle - Altwildenstein - Buchbrunnen - A.P.-Jägersausblick - Petershöhle - Alpenblick - Rosenhalde - Beuron - Liebfrauental - Kreuzweg - Kapelle - Bronnen - Schloß Bronnen - Jägerhaushöhle - Jägerhaus - Parkplatz Berghaus Knopfmacher

Wandern auf dem Donauberglandweg und Donau-Zollernalb-Weg

Donauberglandweg LogoDer Donauberglandweg ist ein etwa 57 km langer Prädikatswanderweg mit über 4.500 Höhenmetern in vier Etappen vom Lemberg bis zum Kloster Beuron. Er führt entlang des Albtraufs über die südwestliche Schwäbische Alb und durch das Obere Donautal. Er liegt in einem Dreieck zwischen Sigmaringen, Tuttlingen und Rottweil:

E1: Lemberg - Dreifaltigkeitsberg, 15 km
E2: Dreifaltigkeitsberg - Mühlheim an der Donau, 18 km
E3: Mühlheim an der Donau - Fridingen an der Donau, 12 km
E4: Fridingen an der Donau - Kloster Beuron, 12 km

Im Frühjahr 2008 wurde der Donauberglandweg vom Deutschen Wanderverband als erster Qualitätsweg Wanderbares Deutschland der Schwäbischen Alb zertifiziert und hat im Januar 2011 die alle drei Jahre erforderliche Überprüfung mit Erfolg bestanden. Im Sommer 2013 wurde er anlässlich der Wahl „Deutschlands schönster Wanderweg“ zum zweitschönsten Wanderweg Deutschlands gewählt und im zweiten Halbjahr zum dritten Mal als Qualitätsweg nachzertifiziert. Es wurden dafür kleinere Modifikationen am Wegverlauf vorgenommen.

Der Donauberglandweg beginnt etwa ein Kilometer nördlich von Gosheim auf einem Wanderparkplatz und führt auf den Lemberg, dem höchsten Berg der Schwäbischen Alb. Danach geht es abwärts und durch den Ort Wehingen, anschließend wieder hoch auf den Kehlen und von dort oben immer entlang des Albtraufs zum Hummelsberg, zum Klippeneck mit Deutschlands höchstgelegenen Segelfluggelände und zum Dreifaltigkeitsberg. Der Weg führt weiter an Böttingen vorbei über den Alten Berg, hinein in das Schäfertal, nach oben auf eine Talkante zum Allenspacher Hof und später hinab und durch das langgezogene Lippachtal nach Mühlheim an der Donau. Ab Mühlheim steigt der Weg an zum „Gelber Fels“, kommt zur Kolbinger Höhle und fällt beim Gansnest-Turm steil abwärts nach Fridingen an der Donau. Von der Vorstadt geht es wieder aufwärts, wo die Strecke oberhalb des Donaudurchbruchs in einer Schleife auf einem Hochplateau entlang dem Knopfmacherfelsen, dem Stiegelesfelsen und dem Laibfelsen verläuft und von dort nach unten in das Durchbruchstal der Donau hinein führt. Kurz danach geht es durch das Wolfental hoch zur Burgruine Kallenberg, nach einer längeren und abwechslungsreichen Strecke durch Waldgebiete am Schloss Bronnen vorbei und schließlich wieder nach unten durch das Liebfrauental mit einer Lourdesgrotte zum Kloster Beuron.

Regionalbus – Zwischen Beuron und Fridingen verkehrt außerdem der Regionalbus Linie 315 und zwischen Fridingen und Tuttlingen die Regionalbus Linie 310. Von Aldingen nach Gosheim fährt die Regionalbus Linie 220 (ehemals Linie 43)

Donau-Zollernalb-Weg

Donau-Zollernalb-Weg LogoDer Donau-Zollernalb-Weg, der in Beuron im Donaubergland am Endpunkt des Donauberglandwegs und am „Lemberg“ im Donaubergland, dem höchsten Punkt der Schwäbischen Alb, an den Startpunkt des Donauberglandwegs unmittelbar anschließt, ist vom Deutschen Wanderverband ebenfalls als Qualitätsweg zertifiziert und für seine Wegequalität mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet worden. Der Donau-Zollernalb-Weg verläuft über 10 Tagesetappen von Beuron durch das Obere Donautal bis Sigmaringen, dann durch das Laucherttal bis Gammertingen und von dort über die Zollernalb bis zum Lemberg:

E05: Beuron – Hausen im Tal, 20 km
E06: Hausen im Tal – Gutenstein, 15 km
E07: Gutenstein – Sigmaringen, 12 km
E08: Sigmaringen - Veringenstadt, 17 km (1.5.20)
E09: Veringenstadt - Gammertingen, 13 km (1.5.20)
E10: Gammertingen - Winterlingen, 16 km
E11: Winterlingen - Albstadt, 17 km
E12: Albstadt - Meßstetten, 17 km
E13: Meßstetten - Schömberg, 28 km
E14: Schömberg - Lemberg, 12 km