Schwarzwald Nord: von Bad Wildbad nach Bad Liebenzell

 

Schwarzwald LogoEine schöne Wanderung im Nordschwarzwald verläuft von Bad Wildbad nach Bad Liebenzell. Die Streckenwanderung startet am Bahnhof in Bad Wildbad und endet am Bahnhof in Bad Liebenzell. Über Pforzheim sind beide Bahnhöfe mit der Dt. Bahn (Kulturbahn) gut zu erreichen. Die 22 km lange Streckenetappe bietet eine schöne Aussicht auf Unterlengenhardt und gibt Einblicke in ein Waldhufendorf (Beinberg). Sehenswert ist der Alpakahof von Bettina Melter und Fritz Kusterer in Beinberg (www.bypaka.de), der praktischerweise direkt an der Wanderstrecke liegt. Im Hofladen gibt es warme Wandersocken und Schuheinlagen aus Alpakawolle. Nach der Tour lässt sich in den rundrum erneuerten Thermalbädern der Region bestens entspannen. Der Wanderweg startet auf dem Mittelweg bis ungefähr zur Charlottenhöhe. Danach wechseln sich Waldwege und Waldpfade regelmäßig ab.

Beinberg gilt als das besterhaltenste Waldhufendorf in ganz Deutschland. Charakteristisch für die Waldhufendörfer sind die durch Hecken und Steinmauern strukturierte Landschaft. Links und rechts der Dorfstraße liegen Höfe, deren Äcker und Weiden ziehen sich dahinter in einem relativ schmalen Streifen hin bis zum Waldrand. Das Waldhufendorf ist eine ländliche Siedlungsform, die typischerweise in Rodungsgebieten auftritt und die sich durch einen regelmäßigen Grundriss auszeichnet. Es handelt sich um in Reihe (Reihendorf) gegenüberliegende, relativ breite Streifen landwirtschaftlichen Grundbesitzes, wobei sich die Hofanlage am straßenseitigen Rand des jeweiligen Streifens befindet. Diese Siedlungsform gilt als charakteristisch für eine planmäßige Besiedlung des Nordschwarzwalds im 11. und 12. Jhd. Auf den meist höher gelegenen fruchtbaren Kuppen des oberen Buntsandsteins wurden die Gehöfte (auch „Hufe“ oder „Hube“ genannt) entlang einer Straße durch Rodung angelegt. Eigentlich sind die Höfe mit ca. fünf Hektar meist für den privaten Gebrauch zu groß und für die landwirtschaftliche Nutzung zu klein.

Der Verfall der Charlottenhöhe schreitet immer weiter voran. Eingeworfene Scheiben, verbarrikadierte Türen und Fenster, verschmierte Wände und zerstörte Innenräume: So stellen sich die Gebäude der einst so bedeutenden Lungenheilanstalt und Forschungsstätte Charlottenhöhe dar. Mit Ausnahme von einigen genutzten, kleineren Wohnhäusern, die 1994 in private Hände übergingen, nähert sich alles immer schneller der Abbruchreife. Der Gemeinde Schömberg, auf deren Markung das einst so stolze Anwesen steht, sind die Hände gebunden. Der gegenwärtige Eigentümer ist seit Jahren nicht greifbar.

Wegstrecke:
Bad Wildbad - Bahnhof - Schillereiche - Großer Rank - Löffelbusch - Calmbach - Charlottenhöhe - Hüttwald - Roßgrund - nahe Schömberg - Oberlengenhardt - Mausbäch - Missweg - Unterlengenhardt - Luther-Eiche - Rohrbrunnen - Rohrbrunnenweg - Beinberg - Finkenberg - Kirchbergweg - Schönblick - Bad Liebenzell - Bahnhof

Ostweg Etappe 1 von Pforzheim nach Bad Liebenzell

 

OstwegLogoDie erste Etappe des Ostweges verläuft von Pforzheim nach Bad Liebenzell. Die 28 km lange Streckenwanderung startet am Bahnhof in Pforzheim und endet am Bahnhof in Bad Liebenzell. Die Startetappe des Längsweges durch den Schwarzwald beginnt eigentlich am südlichen Stadtrand von Pforzheim – am Gasthaus Kupferhammer. Der Wanderweg verläuft leicht bergauf in den Stadtteil Würm. Entlang des Weges liegt die Ruine Liebeneck, eine hochmittelalterlichen Burganlage. Der Ostweg schlängelt sich bergauf und führt durch die Gemeinde Hamberg, wo die Ruine Steinegg bewundern werden kann. Der Ostweg kann nun über die Kapelle St. Wendelin kurz vor Neuhausen abgekürzt werden. Von Neuhausen aus geht es nun schattig in das Monbachtal. Ein festes Schuhwerk ist eine gute Voraussetzung für den Pfad entlang einem kleinen Flüsschen durch das Monbachtal. Am Bahnhof in Bad Liebenzell ist das Ziel der ersten Tagesetappe erreicht. Die Highlights der Tour sind das Monbachtal, die Kapelle St. Wendelin und die Burgruine Liebeneck. Der Wanderweg wechselt immer wieder zwischen befestigten Wegen und schmalen Waldpfaden.

Die Burgruine Liebeneck ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Spornburg im Südwestteil des Heckengäus, eines Waldgebiets südöstlich des Ortsteiles Würm von Pforzheim. Die Burgruine befindet sich auf einer 415 m hohen Anhöhe oberhalb der Würm mit Blick über das Würmtal. Die Ruine Liebeneck ist nicht mit dem Auto zu erreichen, lediglich Waldwege führen dorthin. Von der ursprünglichen Anlage stehen noch der Bergfried und einige Mauern, die den Burghof umschließen. Der doppelte fünfeckige Mauerring mit seinen Vorwerken und Zwingern zeichnen dieses Bodendenkmal aus. Die Ruine ist vom Hochbauamt gesichert worden. Unmittelbar an der Ruine befinden sich auf einer Orientierungstafel ausführliche Informationen.

Die Kapelle St. Wendelin wurde 1683 errichtet und war 1723 im Auftrag von Karl Dietrich d.J.v. Gemmingen ausgestattet worden. 1740 erfolgte eine erste Renovierung. 1935 wurde das Antependiumsbild des Hochaltars entwendet. Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Kapelle stark beschädigt. In den 1960er Jahren verschwanden die übriggebliebenen Bilder des Altaraufbaus mit seinen geschnitzten Palmwedeln und Sonnenblumen. Was blieb, ist die schöne Lage des saalartigen, halbrund schließenden Kapellenbaus mit seinem charakteristischen hölzernen Vordach über dem Westeingang.

Der Monbach ist ein auf dem Hauptstrang 9 km langer Bach am Ostrand des Nordschwarzwaldes, der zwischen Bad Liebenzell und Unterreichenbach von rechts in die mittlere Nagold mündet. Ab dem Zusammenfluss seiner Quellbäche durchfließt der Monbach das Naturschutzgebiet Monbach, Maisgraben und St. Leonhardquelle und das gleichnamige Landschaftsschutzgebiet. Die Schutzgebiete umfassen im Wesentlichen die wildromantische Waldschlucht, die der Monbach seit rund 350.000 Jahren in die Buntsandsteinbänke gräbt, und an denen er zahlreiche kleine Abstürze bildet. Schutzzweck ist die Erhaltung und Sicherung einer erdgeschichtlich einzigartigen Quellformation im Muschelkalk (St. Leonhardquelle) mit ihren typischen und artenreichen Tier- und Pflanzengesellschaften sowie die Erhaltung und Sicherung der steilen, steinschuttreichen „Felsenmeer“-Hänge des Talgrundes und der Wasserkaskaden der Buntsandsteinschlucht des Monbaches mit ihrem artenreichen, zum Schlucht- und Hochstaudenwald überleitenden Farn-Tannen-Buchenwald.

Wegstrecke:
Pforzheim Bahnhof - Kupferhammer - Würmtal - Würmtalweg - Pforzheim-Würm - Arkbrücke - Burgruine Liebeneck - Hamberger Weg - Hamberg (Ortsteil von Neuhausen) - Burg Steinegg - Neuhausen - Monakamer Weg - Monbachbrücke - Monbachtal - Hahlenweg - Bad Liebenzell