Heilbronner Land: KJ5 Tagestour am Kulturwanderweg Jagst

 

Heilbronner Land LogoAusgehend vom Bahnhof in Möckmühl erlebt der Wanderer große Geschichte. Zahlreichen historischen Spuren können auf dem 25 km langen Rundwanderung erlebt werden: die 800 Jahre alten St. Gangolf-Kapelle, das Schloss Domeneck und die historischen Altstadt von Möckmühl. Der Wanderweg verläuft meist auf befestigten Wegen.

Möckmühl ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn im fränkisch geprägten Nordosten von Baden-Württemberg. 1945 wurde die Stadt in der Endphase des Zweiten Weltkrieges vor größeren Zerstörungen bewahrt, da es den Möckmühler Bürgern gelang, den Abzug der deutschen Verteidigungstruppen zu erreichen. Auch konnte die Sprengung der Jagstbrücke bis kurz vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen verhindert werden, was die Stadt womöglich auch vor größeren Zerstörungen bewahrt hat. Da Möckmühl Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte die Stadt somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

1971 bis 1975 wurden vier umliegende Orte eingemeindet. 1974 wurde die A 81 von Weinsberg nach Würzburg mit Anschlussstelle in Möckmühl für den Verkehr freigegeben. Von 1975 bis 1992 erfolgte eine umfassende Sanierung des historischen Ortskerns. Von 1987 bis 1996 wuchs die Bevölkerung von 6000 auf über 8000 Einwohner, was hauptsächlich auf den Zuzug von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen ist.

Die Gangolfskapelle ist ein romanischer Kirchenbau bei Neudenau im Landkreis Heilbronn. Erstmals erwähnt wurde die dem heiligen Gangolf gewidmete Kirche als Pfarrkirche des Ortes Deitingen im Jahr 1276 anlässlich des Verkaufs der Kirche vom Kloster Amorbach an das Stift Wimpfen, wobei die Kirche von einer selbstständigen Pfarrkirche zu einer Filialkirche der Pfarrkirche St. Laurentius in Neudenau wurde. Um 1363 wurde die Kirche erneuert, 1393 wurde ein zweites Benefizium für den neben dem Gangolfsaltar bestehenden Liebfrauenaltar der Kirche gestiftet.

Es wird vermutet, dass die Pferdewallfahrten zur Gangolfskapelle im 14. Jhd. begannen. Kirchenpatron Gangolf wird als Schutzherr von Quellen und als Patron von Reitern, Pferden und Hausvieh verehrt. Aus Mosbach kommende Wallfahrten mit Pferden und das Brauchtum der Pferdesegnung sind für 1497 und 1501 belegt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfuhren Wallfahrten zur Gangolfskapelle große Beliebtheit. 1808 endete die Wallfahrt vorläufig. 1864 wurden die historischen Wandmalereien der Kirche wiederentdeckt und die Empore erneuert, 1891 wurde der Turmhelm erneuert. Die Kirche wurde zuletzt 1962 restauriert.

Die Pferdewallfahrten der Neuzeit wurden durch den Pfarrer Richard Aichele (1860–1948) neu begründet. Aichele war Pfarrer in Neudenau ab 1922, erforschte die historische Wallfahrt und führte 1923 den Gangolfsritt wieder ein, der unter seinem ab 1927 amtierenden Nachfolger Fridolin Mayer (1877–1956), Verfasser der Neudenauer Stadtchronik von 1937, weiter erforscht wurde.

Schloss Domeneck bei Züttlingen, einem Ortsteil von Möckmühl im Landkreis Heilbronn, wurde unweit der Ruine einer mittelalterlichen Burg errichtet. Schloss Domeneck liegt etwa einen Kilometer flussauf und nördlich des links der Jagst gelegenen Züttlingen auf einem recht flach auslaufenden Bergsporn zwischen zwei von Nordwesten und Nordosten dem Fluss zulaufenden Klingenbächen, die sich vor ihrer rechtsseitigen Mündung zu Füßen des Schlosses noch vereinen.

Wegstrecke:
Möckmühl - Bahnhof - Römerweg - Eichwaldhaus - Bittelbronn - Sülzhof - Böcklingsee Grundweg - Neudenau - Jagst - Sulzweg - Sulzbach - Seehof - Seehofer Schluchtbach - Möckmühl - Schillerhöhe - Bahnhof